am Sonntag, den 7. April haben wir an der Aktion „Waldreingung“ teilgenommen.

Organisiert wurde sie von dem Verein „Humanitas.one e.V.

Am Treffpunkt im Gernsbacher Laufbachtal starteten wir auf 2 verschiedenen Routen um 12.00 mit 2 Teams und insgesamt 20 Personen. Geplant war, daß nach ca. 2 Stunden  beide Teams wieder zusammentreffen und das letzte Stück des Weges gemeinsam zum Ausgangspunkt zurückkehren.

Ausgestattet mit großen, blauen Müllsäcken, dicken Handschuhen, „Optickern“ und einem selbstgebastelten Bollerwagen starteten wir gut gelaunt und bei schönstem Sonnenschein in die wunderschöne Natur.

Die Aktion war bei der Stadt Gernsbach angemeldet, die dafür die „Opicker“ und Handschuhe zur Verfügung gestellt hatte.

Schon am Startpunkt begannen wir, Zigarettenkippen und Kronkorken einzusammeln und waren sehr gespannt, was uns noch alles begegnen würde.

Wie sich sehr schnell herausstellte, waren Zigarettenkippen und Filter die häufigsten Fundstücke. Dazu kamen dann Zigarettenschachteln, Flaschen aus Glas und Plastik, Plastiktüten- Planen und Fetzen, Plastikbecher, Getränkedosen, Papier, Glasscherben, Bänder und Schnüre, Blumentöpfe aus Kunststoff, Keramik und Ton, Metallteile, Autoreifen, Waschkörbe, Strohkörbe, Kunststofkörbe, ein Kletterbaum für Katzen, Eimer mit eingetrockneter Farbe, Metallgitter, riesige Kunststoffnetze, Handschuhe, Socken, ein Sonnenschirmgestänge, ein Gartenstuhl aus Metall, eine große Metalltonne, ein Stück Wellblech, Kunststoffkästen, Teppichböden, Kunstrasen, Gartenschläuche, Metallteile von einem Traktor, Holzplatten, Spanplatten, Leisten, Metallstäbe, Reste von Sylvesterraketen, Muntion von Schreckschußpistolen, mehrere Einweggrills, Bierkästen, undefinierbare Kunststoffteile,  …  An einer sehr abschüssigen Stelle hatte jemand eine komplette Küche entsorgt, ein Stückchen weiter fand sich eine Ansammlung von Biomülltüten, gefüllt mit der Original- Kunststoffverpackung aus dem Laden.

Regelrechte Hotspots waren immer bei Bänken, wo durchweg Mülleimer fehlen.

Da diese enormen Mengen, die wir an einigen Punkten zur Abholung  zwischengelagert haben, nicht mehr zu Fuß ins Tal zurück befördert werden konnten, holten wir kurzentschlossen einen Anhänger, mit dem wir in 3 Touren den ganzen Müll und Schrott zu einem Container brachten.

So sind aus den ursprünglich geplanten 2 Stunden am Ende 7 Stunden geworden.

Das Gesamtgewicht des gesammelten Mülls beläuft sich auf stolze 740 kg.

Wir waren alle überrascht und sehr betroffen, in welchem Ausmass unsere schöne Natur von Müllentsorgung geschädigt und verschandelt wird. Wie kann es sein, daß so viele Menschen gewissenlos ihren Müll in der Natur entsorgen – um die Kosten bei den Abladestellen zu sparen und aus reiner Bequemlichkeit? Dieses verantwortungslose Handeln ist leider symptomatisch für unsere Gesellschaft, in der sich Verrohung und Egoismus immer mehr ausbreiten, ganz nach dem Motto „nach mir die Sintflut“.

Mit Sicherheit sind den „Verursachern“ die Folgeschäden an der Natur gar nicht bewußt. Allein ein einziger Zigarettenstummel verseucht 40 l Grundwasser.

Abgesehen von diesen bedenklichen Zuständen haben wir mit einer tollen Truppe einen schönen Frühlingstag in der Natur erlebt. Wir hatten Spaß und die Stimmung war die ganze Zeit über richtig gut. Es tut gut zu wissen, daß es noch Menschen gibt, die umweltbewußt, mit Liebe zur Natur und mit Verantwortungsgefühl durchs Leben gehen. Und da es diese gemeinsamen Ansätze gibt, werden wir  sehr gerne auch die nächste Waldreinigung von „Humanitas.one“ unterstützen oder auch mal eine gemeinsame Aktion planen. Dieser Tag war eine gute Gelegenheit zum Vernetzen und um neue Kontakte zu knüpfen, was ja eines unserer Hauptziele ist.

Wir hoffen sehr, daß diese Waldreinigungsaktion zum Nachdenken anregt und weitere Unterstützer findet.

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